María Dueñas Fernández (geboren am 4. Dezember 2002 in Granada) ist eine spanische Geigerin und Komponistin. Im Jahr 2021 gewann sie den ersten Preis in der Senior-Kategorie des Yehudi Menuhin Wettbewerbs. Sie gilt als die spanische Geigerin mit dem größten internationalen Profil und eine der meistversprechenden Musikerinnen ihrer Generation.
In diesem Violinen-Konzert spielt sie Paganini`s Concerto No.1, Op 6, 1. Allegro maestoso
Paganini, der Teufelsgeiger
Der Geiger Niccolo Paganini (* 27. Oktober 1782 in Genua, Republik Genua, heute Italien; † 27. Mai 1840 in Nizza, Königreich Sardinien, heute Frankreich) beherrschte seine Geige so virtuos, dass die Leute vor 200 Jahren glaubten, er sei mit dem Teufel im Bunde.
So war er in erster Linie Geigenvirtuose. Der „Teufelsgeiger“ genannt, faszinierte er mit seiner brillanten Technik und seinen beinahe übernatürlichen Fähigkeiten. Aber auch als Komponist hinterließ er Werke, die bis heute zu den schwierigsten Kompositionen für Geige überhaupt gelten, so seine 24 Capricci Op. 1 für Violine solo. Anders als beispielsweise das Violinkonzert Nr. 1 D‑Dur Op. 6, das er für seinen eigenen Auftritt komponierte, führte Paganini die Capricen nie selbst im Konzert auf.
Paris, 22. Januar 1833 – Niccolò Paganini, der „Teufelsgeiger“, bekommt Angst vor seiner eigenen Geige, einer Guarneri del Gesù. Er fürchtet sich vor ihren „elektrischen Spannungen“. Doch sein Arzt stellt fest, dass es gerade und allein das Instrument ist, das dem Kranken Kraft gibt.
„Wenn Paganinis gespensterhafte Gestalt die Violine ergriff und den Bogen auf die Saiten sausen ließ, so spann er die Gefühlsfäden seiner Hörer in ein nebelhaftes Geisterreich“, schrieb die „Mitternachtszeitung“ über Niccolò Paganini. „Und jeder Bogenstrich beschwor ein neues Gespenst herauf…“. Und der Komponist Henri Vieuxtemps, selbst ein berühmter Geiger, schrieb über Paganinis Geigenkünste, sie seien „so blendend, schwindelerregend, dass man sich sofort wie elektrisiert fühlte und sich willenlos von dieser wunderbaren Kunst unterjochen ließ“.
Feine Damen verwandeln sich in rasende Furien
Paganinis Spiel hat etwas Magisches, darin sind sich die Kritiker einig. Etwas, dem sich keiner entziehen kann, das ungeahnte Gefühle auslöst: Feine Damen verwandeln sich in rasende Furien, fallen in Ohnmacht, und selbst gestandene Mannsbilder brechen in Tränen aus. Und Paganini selbst? „Er kommt auf die Bühne, als ob er von etwas geschoben würde, was ihn unterjocht“, schrieb der französische Bildhauer David d’Angers.
Hat Paganini seine Seele wirklich dem Teufel verschrieben?
Nein. Aber seiner Geige, einer Guarneri del Gesù, die er wegen ihres durchdringenden Klangs „Kanone“ nennt. Dieses Instrument – davon ist Paganini überzeugt – beherrscht ihn: „Die elektrischen Spannungen, die ich spüre, wenn ich mich der magischen Harmonie aussetze, schaden mir entsetzlich.“ Aber aufhören kann er nicht. Paganini fühlt sich von seiner Geige abhängig. Er konzertiert bis zur völligen Erschöpfung. Am 22. Januar 1833 aber gesteht er seinem Freund Luigi Germi: „Seit zweieinhalb Monaten habe ich weder die Feder noch den Bogen ansetzen können.“
Angst vor der Tournee
Der Geigenkasten bleibt zu. Fast ein halbes Jahr lang. Bis die nächste Tournee unaufhaltsam näher rückt – zu Paganinis Horror: „Nachdem ich sechs Monate nicht gespielt habe, kann ich Dir die Qual nicht beschreiben, die ich empfinde, wenn ich die Schwierigkeit sehe, dass ich mich wieder der elektrischen Spannung aussetzen muss“.
Kraftquell Geige
Nach einem letzten Konzertmarathon quer durch England zieht es Paganini zurück nach Parma – in seine Villa. Monate verbringt der 52-Jährige auf dem Krankenlager – mit chronischem Krampfhusten und blutigem Auswurf. Es ist die Geige, die Paganini Kraft gibt – stellt sein Leibarzt Francesco Benatti fest: „Paganini mag noch so leidend oder elend sein. Der erste Bogenstrich wirkt wie ein elektrischer Funke, der ihm neues Leben verleiht. Er lebt jetzt nur noch durch seine Violine, in ihr ruht seine Seele“.
Quelle: BR Klassik