A-ha „Take On Me“
Wenn Ihr “Take On Me” von a-Ha heute hört, denkt ihr bestimmt: “Klar, dass dieser Song ein Megahit wurde!” Doch in Wahrheit hat der Song hat eine lange, dramatische Reise hinter sich.
Im Video zeigt Morten Harket viel Haut, trägt zerschlissene Jeans und ein zerfetztes Hemd. Es hilft nichts. In der Heimat Norwegen kommt das Lied auf Platz 3. Im Rest Europas interessiert sich niemand für das Lied. Ein Flopp. Anscheinend haben sich also alle geirrt: Paul Waaktaar und Magne Furuholmen, die schon seit Schülerband-Zeiten an das Lied glauben. Morten Harket, der sich so sicher war, dass der Song ein Hit wird – und die großen Plattenbosse sowieso.
Es ist schon wirklich ungewöhnlich, dass „Take on Me“ danach nicht einfach in der Schublade oder Mülltonne verschwunden ist. Es gibt selten eine zweite Chance für Lieder im Musikbusiness: Die Plattenfirma glaubt auch weiter an a-Ha und an „Take On Me“. Der Song wird nochmal ganz neu aufgenommen, mit einem neuen Produzenten. Und alle sind begeistert von der neuen Version. Das Ding, keine Frage, wird ein Hit, dieses mal aber wirklich… Der Song wird in England wieder veröffentlicht – und floppt ein zweites Mal.
Dann bekommt Warner Music USA einen neuen Marketingchef. Und der erkennt: Geiler Song aber grottiges Video. Er findet, dass der Song ein Video braucht, das so oft gespielt wird, dass das Lied genug Zeit hat, sein volles Hitpotenzial bei den Hörern zu entfalten. Und damit diese Strategie funktioniert, muss das Video so außergewöhnlich und einzigartig sein wie das Lied. Man entscheidet sich, eine neue Animationstechnik zu verwenden, die real-Film und Gezeichnetes vermischt. Dazu engagiert man den Regisseur, der schon das phänomenale Video zu Michael Jacksons „Billy Jean“ gemacht.
1985 wird der Clip im Londoner Savoy Cafe gedreht. Es dauert ganze vier Monate, um das gedrehte Videomaterial in eine Comicanimation zu verwandeln. Tausende Einzelbilder werden von Hand mit dem Bleistift bearbeitet. Sänger Morten Harket und die Schauspielerin aus dem Video, Bunty Bailey, werden noch während der Dreharbeiten zu einem Paar.
Als das Video veröffentlicht wird funkts dann endlich auch an den Bildschirmen – auf der ganzen Welt verlieben sich Menschen in das Video, den dazugehörigen Song und in a-Ha. Die Platte stürmt weltweit die Charts. Das außergewöhnliche Musikvideo räumt mehrere Preise ab.
Jahr: 1985
Länge: 04:26 Min.
Album: Headlines…
Label: Warner Bros. Records