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Eine der tragenden Säulen der Night of the Proms war John Miles. Sein Song „Music“ wurde zur Hymne der Festivaltournee. Nachdem John Miles am 5. Dezember 2021 verstarb, wollen wir mit diesem Special auf einige seiner schönsten Auftritte zurückschauen.
Die Proms sind eine traditionelle Sommerkonzertreihe in London. Alljährlich finden zwischen Juli und September täglich Konzerte mit klassischer Musik, insgesamt über 70 an der Zahl, statt, hauptsächlich in der Royal Albert Hall in Kensington.
Die englische Kurzbezeichnung Proms steht für promenade series. Die Proms haben ihre Wurzeln dabei tatsächlich in den traditionellen, seit dem 18. Jahrhundert beliebten, ebenfalls in London entstandenen Promenadenkonzerten. Sie entwickelten sich jedoch schnell zu einem einzigartigen Musikfestival, das mit den Promenadenkonzerten allenfalls Gemeinsamkeiten in der Ausrichtung auf ein breites Publikum und einzelne Veranstaltungen mit populären Musikstücken aufweist. Auch der namentliche Bezug blieb erhalten. Bei Konzerten in der Royal Albert Hall gibt es neben den Sitzplätzen auch sehr preiswerte Stehplätze (2024: acht Pfund pro Konzert). Die Besucher, die sich für diese Plätze direkt vor der Bühne (in der Arena) oder auf der Galerie entscheiden, werden Promenaders (engl. ‚Spaziergänger‘) oder kurz Prommers genannt. Viele von ihnen besuchen die Konzerte schon seit Jahrzehnten, manche seit mehr als 40 Jahren. Einige verpassen während einer Saison kein einziges Konzert. Jedes Konzert wird live im BBC Radio 3 übertragen.
Die Proms haben traditionell keine Kleiderordnung. Die Konzertbesucher kommen oft direkt von der Arbeit (oder an freien Tagen aus den benachbarten Kensington Gardens) und sind dementsprechend angezogen: Vom Business-Anzug bis hin zu legerer Freizeitkleidung ist alles zu sehen. Selbst kurze Hosen, T-Shirts und Trainingsanzüge gehören vor allem unter den Stehplatzzuschauern in der Arena zum normalen Bild. In der Pause finden auf dem Boden der Arena sogar kleine Picknicks statt. Aufmerksamkeit erregt bei den Proms eher schon feine Abendgarderobe: Sie wird meist von Touristen getragen, die mit den Ritualen der Proms nicht vertraut sind.
Die Proms werden außerhalb von Großbritannien oft fälschlicherweise mit der berühmten Last Night of the Proms, dem jeweiligen Abschlusskonzert einer Saison, gleichgesetzt. Dadurch entsteht das Missverständnis, dass Verkleidungen, Tröten, Fähnchen und witzige Zwischenrufe auch während der übrigen Konzertsaison zu beobachten seien. Das trifft jedoch genauso wenig zu wie die Annahme, das Programm der Proms bestehe ausschließlich aus leicht zugänglichen, populären Werken („Schunkelklassik“). Stattdessen gelten die Prommers in der Musikwelt als außergewöhnlich leises, diszipliniertes, fachkundiges und aufgeschlossenes Publikum. Viele Konzerte der Proms bestehen außerdem aus zeitgenössischen, experimentellen oder wenig bekannten Werken der Kunstmusik.
Das erste Proms-Konzert fand am 10. August 1895 in der Queen’s Hall am Londoner Langham Place statt. Es wurde von Robert Newman initiiert. Die Konzertreihe entstand aus der Idee heraus, auch Menschen anzusprechen, die sich normalerweise nicht für klassische Konzerte interessieren. Sie sollten mit günstigen Kartenpreisen und einer zwangloseren Atmosphäre (Essen, Trinken und Rauchen wurden ausdrücklich erlaubt) von einem Konzertbesuch überzeugt werden.